Ein Resident in Spanien zu sein: Vorteile und Nachteile in der Immobilienbranche

Reizt es Sie, unter einem ständig blauen und sonnigen Himmel zu leben? Immer mehr Ausländer entscheiden sich dafür, Spanien zu ihrem festen Wohnsitz zu machen. Das Land ist bekannt für sein unglaublich reiches kulturelles, geografisches und gastronomisches Erbe. Es verfügt über eine Reihe von modernen Infrastrukturen und Sie profitieren von einem milden und großzügigen Klima das ganze Jahr über. Was sind die Vor- und Nachteile des Lebens in Spanien?

Der Begriff des Wohnsitzes in Spanien

Der Begriff des Wohnsitzes natürlicher Personen in Spanien wird durch Artikel 9 des Einkommensteuergesetzes 35/2006 (IRPF) definiert. Darin sind die Bedingungen festgelegt, unter denen eine Person für Steuerzwecke in diesem Staat ansässig sein kann. Demnach gelten Sie als in Spanien ansässig, wenn:

• Sie halten sich mehr als 183 Tage im Kalenderjahr in Spanien auf;
• Sie errichten in dem Land das Hauptzentrum oder die Basis Ihrer wirtschaftlichen oder geschäftlichen Interessen (direkt oder indirekt);
• Ihr Ehepartner und Ihre Kinder (minderjährige Kinder, die noch von Ihnen abhängig sind) leben in Spanien.

Beachten Sie, dass Sie nur eine der aufgeführten Bedingungen erfüllen müssen, um den Aufenthaltsstatus in Spanien zu erhalten.

Was sind die Vorteile, wenn man in Spanien wohnt?

Als beliebtes Urlaubsziel für viele Touristen ist die Iberische Halbinsel auch ein willkommener Ort für Ausländer, die sich dauerhaft niederlassen wollen. Sie bietet nicht nur ein angenehmes Klima und eine unvergleichliche Lebensqualität, auch die Lebenshaltungskosten sind erschwinglich. Die geografische, kulturelle und gastronomische Vielfalt Spaniens ist unglaublich und auch die Freundlichkeit der Menschen ist außergewöhnlich. Wenn Sie in Spanien steuerlich ansässig werden, können Sie von einer Reihe von Vorteilen in verschiedenen Bereichen profitieren, insbesondere im Immobiliensektor.

Der Kauf einer Immobilie

Der spanische Immobilienmarkt ist für Ausländer, die nach Spanien ziehen, sehr attraktiv. Die Kosten für Immobilien sind nach der Wirtschaftskrise 2008 drastisch gesunken (um ca. 30 %), bevor sie erst 2014 und dann 2018 gestiegen sind. Aber trotz dieses Anstiegs bleiben die Preise in Spanien sehr attraktiv. So können Sie sicher sein, einen erschwinglichen Preis zu bekommen, wenn Sie eine Immobilie in Gegenden wie Empuriabrava, Roses, Lloret de Mar oder Playa De Aro kaufen möchten. Darüber hinaus profitieren Sie als spanischer Resident von einem sehr interessanten und wettbewerbsfähigen Steuersystem. Die Steuerkosten variieren je nachdem, ob es sich um eine neue oder alte Immobilie handelt, ihre Lage und ihr Kaufpreis.

Nach dem Kauf müssen Sie jährliche Steuern wie die IBI (Impuesto sobre Bienes Inmuebles) und die Vermögenssteuer zahlen. Letztere betrifft nur Haushalte mit einem Vermögen von 700.000 Euro oder 1 Million Euro, wenn die gekaufte Immobilie als Hauptwohnsitz genutzt wird. Wenn Sie sich entscheiden, Ihre Immobilie zu verkaufen, müssen Sie Kapitalertragssteuer zahlen. Als Einwohner Spaniens unterliegen Sie der IRPF und werden mit 19% auf die ersten 6.000 Euro Kapitalgewinn besteuert. Es sollte jedoch beachtet werden, dass :

• Sie erhalten eine Steuerrückerstattung, wenn die Immobilie als Hauptwohnsitz genutzt wurde und Sie einen Teil oder die gesamte Summe zum Kauf einer anderen Immobilie in einem EU-Land verwenden. Dies geschieht innerhalb von 2 Jahren nach dem Verkauf der ersten Immobilie;
• Sie zahlen keine Steuer, wenn die verkaufte Immobilie Ihr Hauptwohnsitz war und Sie über 65 Jahre alt sind.

Vermieten einer Immobilie

Die Vermietung Ihrer Immobilie ist in Spanien ein ziemlich profitables Geschäft. In der Tat steigt die jährliche und saisonale Mietnachfrage in Spanien stetig an. Spanische Residenten, die eine Immobilie in Spanien besitzen, können daher diese Option als eine Möglichkeit in Betracht ziehen, zusätzliches Einkommen zu generieren. Wie beim Kauf der Immobilie profitieren ansässige Eigentümer von einem recht vorteilhaften Steuersystem.

Bei Standardmieten können die laufenden Kosten (Versicherung, Wartung, Rechnungen usw.) von den Bruttomieteinnahmen abgezogen werden. Außerdem profitieren Sie als spanischer Einwohner von einem 60%igen Steuerabzug auf diese. Dies ist nicht der Fall bei temporären Vermietungen, die auf die Nettomieteinnahmen besteuert werden.

Immobilien-Nachfolge

Wenn Sie eine Immobilie in Spanien kaufen, müssen Sie an die Übertragung Ihres Vermögens denken. Die Steuer, die auf Erbschaften und Schenkungen erhoben wird, heißt "Impuesto de Sucesiones y donaciones". Die Steuersätze variieren von 7,65% bis 34%, abhängig vom Wert der Immobilie und ihrer Lage in Spanien. In der Tat ist diese Besteuerung nicht in jeder der 17 autonomen Gemeinden der Iberischen Halbinsel gleich. Und diese Gemeinden können ihrer Bevölkerung bestimmte Steuervorteile bieten.

So ging Andalusien am 23. April 2019 dazu über, die Impuesto de Sucesiones y donaciones für die Einwohner mit einem Bonus von 99 % auf diese Steuer praktisch abzuschaffen. Doch vor dieser Region hatten bereits 6 andere autonome Gemeinschaften diese Maßnahme umgesetzt. Dies sind die Gemeinschaft von Madrid, die Kanarischen Inseln, Extremadura, Kantabrien, Murcia und Rioja.

Was sind die Nachteile in Bezug auf das Eigentum?

Das Leben in Spanien kann einige Risiken mit sich bringen, besonders beim Kauf von Immobilien. Die Bankenkrise 2008 hat die iberische Halbinsel hart getroffen. Dies hatte negative Auswirkungen auf eine Reihe von Sektoren, wie zum Beispiel das Platzen der Immobilienblase, die in den frühen 2000er Jahren begann. Mehrere Bauträger gingen während dieses großen wirtschaftlichen Abschwungs in Konkurs. Dies zeigt sich an der großen Anzahl unfertiger und veralteter Gebäude, die in einigen Teilen des Landes häufig zu finden sind.

Hinzu kommt, dass viele Wohnungsbauprogramme Schwierigkeiten haben, Mieter zu finden. Anwohner, die ein Haus kaufen möchten, können leicht abgezockt werden. Daher wird ihnen geraten, beim Umgang mit Immobilien in Spanien vorsichtig zu sein und ein in der Region gut etabliertes Immobilienbüro zu nutzen, um nicht in diese Fallen zu tappen.

Das Leben in Spanien hat mehrere positive Punkte für Ausländer, die von der Sonne träumen. Neben dem angenehmen Klima und der unglaublichen Lebensqualität, die das Land bietet, genießen die Spanier viele Vorteile in Bezug auf Immobilien. Allerdings ist es wichtig, vorsichtig zu sein, um Betrügereien und Unannehmlichkeiten zu vermeiden, denen sie beim Kauf eines Hauses begegnen können.